Pflanzenportrait Gänseblümchen
Lateinische Bezeichnung: Bellis perennis
Volkstümliche: Bezeichnung: Maßliebchen, Augenblume, Sonnenauge
Pflanzenfamilie: Korbblütler (Asteraceae)
Allgemeines: wächst auf Wiesen und an Wegrändern, fast überall.
Man nennt es auch Sonnenauge, da es bei Sonnenschein seine Blüten öffnet (Wetterpflanze, Sonnenuhr).
Nimmt man im Frühling die ersten drei Gänseblümchen mit dem Mund zu sich, dann soll man das ganze Jahr von Krankheiten verschont bleiben.
Heilwirkung: blutreinigend, stoffwechselanregend, schleimlösend, wassertreibend, ausleitend, hautpflegend
Anwendungsbereiche:
- Als Tee getrunken, oder als Tinktur genommen unterstützt das Gänseblümchen bei Erkrankungen der Atemwege, bei Magenbeschwerden, Blasen-und Nierenleiden und Verstopfung.
- Bei verschiedenen Hautleiden (Exzeme, Geschwüre, schlecht heilende Wunden) wird ein Bad mit Gänseblümchen empfohlen, sowie ein selbstgemachter Hautbalsam (Rezept Gänseblümchenbalsam/ Anhang).
- Als Nahrungsergänzung die frischen Blüten in den Salat geben.
- Bei Prellungen, Verstauchungen und Muskelschmerzen wird ein Brei aus frischen Pflanzen aufgelegt als Schmerz-und Wundheilmittel.
Maria’s Tipp
Die Gänseblümchen am besten immer frisch genießen, bei Spaziergängen an sauberen Plätzen ein paar davon naschen.
Inhaltsstoffe: Flavonoide, Saponine, ätherische Öle, Gerbstoffe, Schleim
Erntezeit: die Blüten von April bis September, Blätter im Frühling
Sonstiges:
- Die Knospen und Blätter gehören in die Gründonnerstagssuppe zum Erwecken der Lebensgeister (mit weiteren 8 Frühlingskräutern).
- Der botanische Name bellis perennis heißt hübsch und ausdauernd und ist ein Symbol für Reinheit, Anspruchslosigkeit und Bescheidenheit. Das Gänseblümchen ist vom Frühling bis zum Herbst immer vorrätig und die Blüten schmecken angenehm herb aromatisch, sind in der Küche vielseitig verwendbar. Als „falsche Kapern“ eingelegt, zum Garnieren von Desserts, Beigabe zu Salaten und Gemüse u.v.a.
- Gänseblümchen sind Orakelpflanzen: man zupft Blatt für Blatt ab und fragt die Blume ab, z.B. er liebt mich, er liebt mich nicht…
- Bei Kindern beliebt sind geflochtene Kränzchen im Haar.
- Sonnenauge – kleine Sonne mit goldenem Herzen…..
Maria’s Tipp
Auch in der Schönheitspflege ist das Gänseblümchen sehr wertvoll, man mischt eine ¼ Tasse vom Tee mit Haferkleie und 1 TL Honig zu einem Brei. Man trägt diese Maske auf das Gesicht und den Hals auf, lässt sie 15 min einwirken und spült mit lauwarmem Wasser ab. Die Haut ist danach wunderbar zart.
Als Teezubereitung überbrüht oder man 2 Tl frische oder getrocknete Blütenköpfchen mit ¼ l kochendem Wasser – Ziehdauer: 7 Minuten
Rezept: Gänseblümchenbalsam
Frische Gänseblümchen werden bei Sonnenschein gesammelt und in einem Weithalsglas mit gutem Öl übergossen (z.B. Sonnenblumenöl) ein paar Tage, höchstens 2 Wochen, zugedeckt stehen lassen und regelmäßig schütteln, dass immer alle Gänseblümchen mit Öl bedeckt sind. Das Öl in einen Topf gießen und erwärmen.
Evtl. gibt man noch Vogelmiere und Gundelrebe dazu, wenn der Balsam für Ekzeme verwendet wird.
Der Ansatz wird kurz vor dem Sieden beiseite gestellt, nochmal ziehen lassen und durch ein Tuch abseihen.
In 200ml Öl werden ca. 30g Bienenwachs dazugegeben, man rührt solange, bis das Wachs aufgelöst ist. Nun gießt man die Flüssigkeit in Döschen oder kleine Gläser, verschließen erst nach dem Auskühlen.