Das Mond Fest Lichtmess fällt heuer genau mit dem Neumond zusammen! Dieser steht für Neubeginn und Wandel, sehr passend für die in früheren Jahren gelebte Tradition, zu Lichtmess das neue Arbeitsjahr zu beginnen. In diesem Zeitraum finden wir auch einen Übergang von der Winterstarre, sprich Rückzug und Ruhe, in das sich langsam regende, erquickende Gefühl von anbahnender Aktivität (Schwellenzeit). Dies darf man erleben beim Rausgehen in die Natur – nur so kann man diese ersten kleinen Anzeichen bewusst wahrnehmen, auch wenn noch Schnee die Landschaft zudeckt. Unsere Sinne werden dabei geschärft für feinste Geräusche und Gerüche, die sich bereits verändern. Freude liegt in der Luft, der Schmelzmonat beginnt!
Eine symbolisch passende Pflanze für diese Zeit ist das Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), das mit Schnee und Kälte genauso zurechtkommt als auch die wärmenden Sonnenstrahlen begrüßt. So zeigt es sich in seinem Farbenkleid – Weiß, wie Schnee und Grün für das erwachende Leben! Ein paar Schneeglöckchen in die Vase gestellt, erfreuen uns und machen wach und lebendig, auch wenn rundherum Kälte herrscht. Das Schneeglöckchen ist giftig, wird aber in der Homöopathie bei Herzmuskelentzündungen eingesetzt, weiteres mildert es die Symptome bei Alzheimer und kann den Verlauf verlangsamen.
Einen besonderen und wärmenden Lichtstrahl schenken uns Blüten, die im Winter blühen. Dazu gehört die Zaubernuss (Hamamelis virginiana) die mit ihren gelben Wuschelköpfchen unsere innere Sonne erstrahlen lässt. In ihrer ursprünglichen Heimat Nordamerikas bei den Indianern galt diese Pflanze schon als Wundermittel bei vielen Verletzungen. Die Extrakte aus Rinde und Blättern enthalten sehr viele Gerbstoffe, lindern so jegliche Entzündungen, fördern die Blutgerinnung und ziehen das Gewebe zusammen. Bei uns ist Hamamelis eher geläufig bei diversen Hautleiden, sowie pflegend bei rissiger, trockener Haut in Form von Salbe. Als Destillat wird Hamamelis gerne als Rasierwasser, Gesichtswasser oder Deodorant verwendet.
Die grüne Kraft im Winter
Es ist wertvoll und bereichernd für die Ernährung, sich selber Sprossen und Keimlinge zu ziehen. In geeigneten Gefäßen kann man Getreide, Hülsenfrüchte, sowie Samen keimen lassen.
- Getreide keimfähig in Bioqualität: Buchweizen, Gerste, Hafer, Hirse, Weizen
- Hülsenfrüchte: Azukibohnen, grüne Sojabohnen (Mungbohnen), Linsen, Erbsen, Kichererbsen
- Ölfrüchte: Sesam, Alfa Alfa (Samen der Luzerne), Leinsamen, Sonnenblumenkerne
- Gewürzsamen: Kresse, Radieschen, Bockshornklee, Rotkleesamen, Senfkörner
Alle Samen und Körner sollen vor dem Keimen eingeweicht werden, je nach Größe unterschiedlich lang, von zwei Stunden bis zu einem Tag. Wasser abgießen und in Raumtemperatur keimen lassen. Idealerweise 2-mal täglich mit klarem Wasser spülen. Sobald sich die ersten kurzen Triebe bilden, kann man schon welche verwenden. Sind die Sprossen solang wie das Korn, ist der perfekte Zeitpunkt zum Genießen. Sprossen sind giftfreies Gemüse!!
Das Keimen von Getreide und Samen ist eine alte Tradition, da immer vorrätig und als wertvolle Frischkost sehr bereichernd für die Ernährung im Winter. Der Keimprozess erhöht massiv den Anteil der vielen Inhaltsstoffe – eine wahre Enzymfabrik!! Enthalten sind weiter noch Eiweiß, Aminosäuren, Mineralstoffe, Vitamine und „gute Fette“. Enzyme und Vitamine verlieren ab 50° C ihre Wirkung, also nicht ins Essen geben, sondern nur als Rohkost verwenden. Gutes Gelingen!!
Noch ein Tipp:
Sehr hilfreich in Zeiten der hohen Virenbelastung sind die heimischen Kiefernadeln. Sehr gut kann man täglich ein paar Nadeln zum Kräutertee seiner Wahl dazu mischen. Natürlich wird der Tee auch solo getrunken, sehr gut schmeckt dieser mit Fenchelkörnern gemischt. Diese Kiefernadeln stärken unser gesamtes Immunsystem und die Atemwege. Vieles können wir zur Vorbeugung für unsere Gesundheit tun und auf die Kraft der Natur zu vertrauen. Auch die Wurzeln vom Löwenzahn stecken voller Kraft, bei frostfreiem Boden lassen sich diese jetzt im Winter gut ernten.
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