Des Jahres höchste Fülle, die Kraft der Sonne hat ihren Höhepunkt erreicht und wir feiern den längsten Tag mit der kürzesten Nacht – und die Freude über den Beginn des Sommers!
Das Sonnenfest „Mittsommer“ im Jahreskreis wurde schon seit Menschengedenken in vielen Kulturen gefeiert. Die Sonnenwende ist ein bedeutendes Ereignis, an dem, symbolisch für das Licht, große Feuer entzündet werden. Diese Sonnwendfeuer hatten ursprünglich eine tiefe Bedeutung, dass dabei die Dämonen und Geister vertrieben wurden, sowie alles Böse abgewehrt. Mit der Freude über den beginnenden Sommer gehörten natürlich auch die Tänze um das Feuer dazu. In der christlichen Tradition wird das Johannifest am 24. Juni gefeiert. Diese „langen und hellen Tage“ stehen der dunklen Zeit (Wintersonnwend und Weihnachten) gegenüber und es werden an beiden Festen die Feuer entzündet.
Wunderschön und in ihrer bunten Fülle erblühen die Heilpflanzen und Kräuter jetzt in dieser Sommerzeit. In allem was wir jetzt sammeln ist die volle Kraft der Sonnenenergie gespeichert. Die üppig blühenden Wiesen, sattgrünen
Wälder und wogende Ährenfelder zeigen uns die Intensität dieser lichtbringenden Zeit. Dazu gehören jene Kräuter, die das Licht einfangen und in ihrem Gewebe als ätherische Öle speichern. Diese „Johannikräuter“ erweisen sich als besonders wertvoll und heilkräftig. Ein „Sonnwendbüschel“ wird aus Johanniskraut, Arnika, Holunderblüten, Quendel, Schafgarbe, Tausendgüldenkraut, Ringelblume,Kornblume, Frauenmantel und noch weiteren gebunden. Diese genannten Kräuter werden auch als „Wetterkräuter“ bezeichnet: bei sommerlichen Gewittern, Blitz und Hagel werden diese zum Schutz und Segen im Herd oder an der Feuerstelle verräuchert. Eines der typischen Kräuter für diese Zeit ist das Johanniskraut – Hypericum perforatum. Eine außergewöhnliche Heilpflanze für Gemütserhellung und Vitalität. Näheres dazu bei den Wanderungen!
Jauchen und Brühen:
Mit einfach herzustellenden Pflanzenauszügen können wir die Pflanzen bei der
Schädlingsabwehr unterstützen. Man nimmt ca. 1kg frische Pflanzenmasse (oder ca.150g
getrocknete) auf 10 Liter Regenwasser.
Bei der Brühe werden die zerkleinerten Pflanzenteile einen Tag lang mit Wasser angesetzt,
dann aufgekocht und nach dem Abkühlen filtriert. Man spritzt sie 1:10 verdünnt über die
Pflanzen (zeitig in der Früh oder am Abend, nie bei praller Sonne spritzen).
Für die Jauche werden Pflanzenteile kalt in Wasser angesetzt und ein bis zwei Wochen
vergoren (in einem Behälter mit Deckel). Während dieses Zeitraums muss häufig umgerührt
werden. Wenn die Geruchsentwicklung zu stark wird, kann man eine Handvoll Steinmehl
dazugeben. Jauchen werden 1:20 verdünnt und meist im Wurzelbereich gegossen.
- Schachtelhalmbrühe(Zinnkraut) hat einen hohen Kieselsäuregehalt und kann bei
Pilzerkrankungen und gegen Milbenbefall angewendet werden. Außerdem
unterstützt sie das Wachstum. - Beinwelljauche hat einen besonders hohen Stickstoffgehalt.
- Rainfarnbrühe ist reich an Kalium und macht vielen
Pflanzenschädlingen das Leben schwer. Sehr vorsichtig und sparsam
verwenden(Bodenleben). - Wurmfarnbrühe wirkt bei Befall mit Läusen und Rostpilzen.
- Knoblauch-Zwiebeljauche steigert die Abwehrkräfte, vor allem bei
Kartoffeln und Erdbeeren. - Brennnesseljauche hat eine zweifache Wirkung, durch ihren hohen
Stickstoff-und Eisengehalt düngt sie die Pflanzen, gleichzeitig wehrt sie
die ganzen Pflanzensauger ab.
Natürlich sollten diese Behandlungen nicht einmalig sein, um zu wirken. Den Rest der „Gebräue“ kann man über den Komposthaufen gießen.
- Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt zum Sammeln der Walnussblätter –
Diese sind ideal für Magen-und Darmteemischungen, sowie für Fußbäder.
Gerne biete ich dazu eine geführte Kräuterwandung an, ich komme auch gerne in eure Umgebung.
Die für die Familie wichtigen Pflanzen wachsen ja im eigenen Umfeld ums Haus.
Bei Bedarf einer persönlichen Kräuterberatung seid ihr herzlich willkommen in meinem
Kräuterstübchen, ich freu mich auf euch!